Tafel 2 der Wanderausstellung Selbstverständlich–Miteinander–Sein
»Die Eltern wollten, dass ihre Kinder nicht mehr als krank und nicht förderfähig abgestempelt werden. Sie landeten dann in Alten- und Pflegeeinrichtungen, verwahrt, aber nicht gefördert.«
Hannelore Lüdtke, langjährige Vorstandsvorsitzende des Landesverbands der Lebenshilfe MV
„Unsere Kinder durften nicht zur Schule gehen. Obwohl, das ging ja schon mit der Krippe los. Meine Tochter wurde überall wegen ihrer Mehrfachbehinderung aussortiert.“
Dr. Kathrin Holinski-Wegerich, ehemalige Geschäftsführerin des Landesverbands der Lebenshilfe MV
Einige Eltern wehren sich dagegen. Sie schließen sich zusammen und:
In der DDR ist bürgerschaftliches Engagement nicht gern gesehen.
Am Abend der Maueröffnung, am 9.11.1989 in Schwerin, tagt der Runde Tisch der Sozialeinrichtungen und Verbände zum Thema »medizinische und soziale Betreuung – Fürsorge für ältere und behinderte Bürger«.
Im Präsidium sitzen die Kreisärztin, Fürsorger und Fürsorgerinnen, die Parteileitung und die Staatssicherheit. 2 Plätze sind noch frei – die Eltern Hannelore Lüdtke und Stephan Dörfel nehmen Platz.
Der Runde Tisch diskutiert lange, wie Menschen mit Beeinträchtigungen ein besseres Leben führen können.
Ein Abend, der Spuren hinterließ: Die Lebenshilfe Schwerin gründet sich.