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Mutig gegen Widerstände

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Lebenshilfe in schwierigen Zeiten

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Tafel 2

Zeichnung: Ein Plakat mit einem Ausrufezeichen an einem Stock befestigt

So war es früher für Menschen mit Beeinträchtigung in Mecklenburg-Vorpommern

Bis zum Jahr 1990 gab es 2 verschiedene Staaten in Deutschland.

Ein Staat ist ein Land mit eigener Regierung.

Es gab die Bundesrepublik Deutschland in West-Deutschland.

Und es gab die Deutsche Demokratische Republik in Ost-Deutschland.

Die Abkürzung für Deutsche Demokratische Republik ist DDR.

Das Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern gehörte zur DDR.

Die Regierung der DDR hat Menschen mit Beeinträchtigung aus-geschlossen.

Viele Menschen dachten:

Eine Beeinträchtigung ist eine Krankheit.

Die Menschen mit Beeinträchtigung durften nicht selbst-bestimmt in der Gesellschaft teilhaben.

Sie durften in vielen Bereichen nicht mit-machen.

Sie durften zum Beispiel nicht wählen.

Und viele Menschen mit Beeinträchtigung durften nicht bestimmen:

Wie sie wohnen wollten.

Und wie sie arbeiten wollten.


Es gab Förder-Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung.

Die Regierung der DDR nannte die Förder- Einrichtungen:

Rehabilitations-Zentrum.

Rehabilitation ist ein anderes Wort für Förderung.

Man spricht das schwere Wort: Reha-bili-tats-jon.

Zeichnung: Mutter, Vater und Kinder demonstrieren vor einer DDR-Fahne. Sie halten Schilder hoch mit Ausrufezeichen, Fragezeichen und der Schrift Vor 1989.
© Landesverband der Lebenshilfe MV e. V.

So war es für Kinder mit Beeinträchtigung in der DDR:

Kinder mit Beeinträchtigung hatten nicht das Recht auf Bildung.

Diese Kinder durften nicht eine Regel-Schule besuchen.

Es gab Förder-Einrichtungen für Kinder mit Beeinträchtigung.

Nicht alle Kinder mit Beeinträchtigung wurden dort auf-genommen.

Betroffene Kinder waren mit 18 Jahren noch nicht auf-genommen?

Dann mussten sie in einem Altenheim leben!

Die Regierung der DDR hat sich wenig bemüht.

Die Kinder wurden in den Förder-Einrichtungen sehr schlecht behandelt.

Der Zustand in den Häusern war schlimm.

Aber viele Eltern dachten:

Leben im Altenheim ist noch schlimmer für ein Kind.

Deshalb mussten viele Kinder mit Beeinträchtigung in den schlimmen Förder-Einrichtungen leben.


So ging es auch der Tochter von Frau Dr. Kathrin Holinski-Wegerich.

Die Tochter hat eine Mehrfach- Beeinträchtigung.

Die Tochter durfte nicht in eine Kita gehen.

Eine Kita für ganz kleine Kinder heißt auch Krippe.


Frau Dr. Kathrin Holinski-Wegerich sagt über die DDR-Zeit:

„Unsere Kinder durften nicht zur Schule gehen.

Obwohl, das ging ja schon mit der Krippe los.

Meine Tochter wurde überall wegen ihrer Mehrfach-Behinderung aus-sortiert.“


Frau Dr. Kathrin Holinski-Wegerich war später einige Jahre lang Geschäftsführerin der Lebenshilfe Mecklenburg-Vorpommern.

Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen haben sich eingesetzt.

Die Eltern haben aufmerksam gemacht:

Auf die Probleme von Menschen mit Beeinträchtigung.

Die Eltern haben sich auch eingesetzt in der Politik:

  • Eltern haben die Gesellschaft informiert über die schlimmen Zustände in den Förder-Einrichtungen der DDR:
    Die Eltern haben auf den Straßen laut protestiert.
  • Eltern haben Briefe an die Politik geschrieben.
    Sie haben Verbesserungen gefordert:
    Für Menschen mit Beeinträchtigung.
  • Eltern haben Fortbildungen angeboten:
    Für die Angehörigen von Menschen mit Beeinträchtigung.
    So konnten Angehörige besser selbst die Menschen mit Beeinträchtigung unterstützen.
  • Eltern haben die Kinder mit Beeinträchtigung selbst unterrichtet.
  • Der Staat in der DDR hat sich nicht um Betreuungen im privaten Bereich gekümmert.
    Deshalb haben Eltern selbst für private Betreuungen gesorgt.


Der 9. November 1989 war ein besonderer Tag: Für Deutschland und für die Lebenshilfe.

Die meisten Menschen aus der DDR durften nicht in die Bundesrepublik reisen.

Die Regierung der DDR hat das verhindert.

Deshalb gab es eine Mauer zwischen der DDR und der Bundesrepublik.

Der Abend vom 9. November 1989 war ein besonderer Abend:

Die Regierung der DDR änderte ihre Politik.

Ab dem 9. November 1989 war die Mauer offen.

Die Menschen aus der DDR durften frei reisen.

An diesem Abend begann die Geschichte von Deutschland neu.

Wenige Monate später haben sich die beiden Staaten zusammen-geschlossen:

Die DDR ist in die Bundesrepublik Deutschland ein-getreten.

Seitdem hat sich viel geändert für die Menschen mit Beeinträchtigung.

Der 9. November 1989 war auch deshalb ein besonderer Tag:

Einige Menschen in Schwerin haben die Lebenshilfe Mecklenburg-Vorpommern gegründet.

So kam es zum Start der Lebenshilfe Mecklenburg-Vorpommern

Einige Menschen haben sich in Schwerin getroffen.

Sie alle hatten gemeinsame Interessen:

Sie alle haben sich eingesetzt für die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigung und von alten Menschen.

Einige Teilnehmende waren Mitarbeitende von Sozial-Einrichtungen und von Vereinen.

Andere Teilnehmende waren zum Beispiel

Eltern von Kindern mit Beeinträchtigung.

Alle Teilnehmenden hatten das Ziel:

Menschen mit Beeinträchtigung sollten in Ost-Deutschland besser leben können.

Deshalb haben die Teilnehmenden in Schwerin die Lebenshilfe Mecklenburg-Vorpommern gegründet.

Eine teilnehmende Person sagte zu dem Treffen:

„Das hatte alles nichts mit Politik zu tun.

Wir waren alle ganz unterschiedliche Leute.

Unabhängig von einer Einstellung haben sich Eltern beteiligt,

aus ihrer Unsicherheit und Betroffenheit heraus.

Partei und sowas spielte also keine Rolle.“

Das ist heute die Lebenshilfe Mecklenburg-Vorpommern:

Die Lebenshilfe in Mecklenburg-Vorpommern hat heute:

  • 1.600 Mitglieder und
  • mehr als 1.400 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.


Sie möchten mehr lesen über die Arbeit der Lebenshilfe Mecklenburg-Vorpommern?

Dann lesen Sie bitte unseren Jahres-Bericht.

Hier finden Sie den Jahresbericht in Leichter Sprache:

www.lebenshilfe-mv.de/de/leichte-sprache/

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